Was glauben Mennoniten? Wie leben sie? Woran orientieren sie sich?
Wo kommen die Mennoniten her?
Wie viele Mennoniten gibt es?
Was charakterisiert die Mennoniten?
“typisch mennonitisch”
Glauben
Mt. 5,37 ”Eure Rede aber sei: ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom
Übel“. ”Niemand soll Gott als Zeugen in Anspruch nehmen, noch sich auf ihn
berufen, um die eigenen Geschäfte zu rechtfertigen“ (Ex 20,7; Dtn 5,4).
”Niemand kann über seine Zukunft verfügen, da diese in Gottes Hand liegt“ (Mt 5,36)
Was glauben Mennoniten? Wie leben sie? Woran orientieren sie sich?
Das
sind
interessante
Fragen,
die
aber
nicht
ohne
weiteres
zu
beantworten
sind,
wenn
man
die
weltweite
Gemeinschaft
der
Mennoniten
in
den Blick nimmt. Innerhalb der letzten Jahrzehnte ist sie nämlich stark gewachsen. Das hat vieles verändert, aber in welcher Weise?
Wo kommen die Mennoniten her?
Die
Mennoniten
sind
die
älteste
reformatorische
Freikirche,
entstanden
in
der
Schweiz
um
1523.
Der
Name
„Mennoniten“
kommt
von
Menno
Simons
(1496-1561),
der
1536
sein
Amt
als
katholischer
Priester
aufgab,
sich
den
Täufern
anschloss
und
bald
ein
Leitender
der
Täuferbewegung
im
niederländisch-deutschen
Raum
wurde.
Auf
ihn
war
von
Kaiser
Karl
V.
ein
Kopfgeldausgesetzt
und
er
floh
nach
Emden, wo Gräfin Anna Glaubensfreiheit gewährte. In den Niederlanden heißen die Täufer aber immer „Doopsgezinde“ (Taufgesinnte)
Wie viele Mennoniten gibt es?
Es gibt z.Zt. weltweit etwa 1,7 Million Mennoniten. In Deutschland existieren gegenwärtig etwa 130 selbständige Gemeinden.
Was charakterisiert die Mennoniten?
Alle
Gemeinden
sind
in
Lehre
und
Lebensgestaltung
autonom.
Das
Priestertum
aller
Gläubigen
wird
verstanden
im
Sinne
des
paulinischen
Gemeindeverständnisses,
jeder
diene
mit
seinen
Gaben.
Maßstab
für
die
persönliche
Verantwortung
ist
die
Bibel,
vor
allem
die
Bergpredigt. Ihre Glaubensüberzeugung und ihr Handeln im Alltag sollen einander nicht widersprechen.
Die
mennonitischen
Gemeinden
haben
keine
strukturelle
Hierarchie.
Generell
ist
die
Gemeindeversammlung
das
entscheidende
Gremium.
Alle Glieder sind zum Mitdenken, Mitarbeiten und Mitentscheiden eingeladen.
Mennoniten
kennen
keine
Dogmen,
sie
wollen
sich
vorrangig
im
Praktizieren
des
Christseins
üben.
Ein
festes
Glaubensbekenntnis
gibt
es
nicht.
„Typisch mennonitisch“
Stichwort Taufe
: Anstelle der Kindertaufe wird die Bekenntnistaufe praktiziert: Sie setzt die persönliche Entscheidung voraus.
Stichwort
Friedenszeugnis
:
Mennoniten
wurden
früher
unerbittlich
verfolgt,
da
sie
stets
überzeugte
Pazifisten
waren.
Durch
diese
Vertreibungen sind die Mennoniten in ca. 200 Ländern verbreitet.
Das
mennonitische
Verständnis
der
Nachfolge
ist
eng
verknüpft
mit
der
Friedensarbeit.
Die
Vision
einer
versöhnten
Welt
verweist
auf
die
Suche nach Wegen, die zu Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung führen.
Stichwort
Eid:
Die
Ablehnung
des
Eides
wird
verstanden
aus
der
Aufforderung
Jesu
an
seine
Jünger
in
Mt.
5,37
„eure
Rede
sei
ja,
ja;
nein,
nein.
Alles
andere
stammt
vom
Bösen“.
Niemand
soll
Gott
als
Zeugen
in
Anspruch
nehmen,
noch
sich
auf
ihn
berufen,
um
die
eigenen Geschäfte zu rechtfertigen (Ex 20,7; Dtn 5,4). Niemand kann über seine Zukunft verfügen, da diese in Gottes Hand liegt (Mt 5,36)